Die „Nachwehen“ von Roth dauerten leider noch ein wenig länger als ich gedacht hatte, zumal ich mir auch erstmal eine dicke Grippe eingefangen hatte. Dementsprechend lief das Training auch eher mäßig und ich war weit von der Form vor Roth entfernt. Daher schraubte ich auch alle Erwartungen bzgl der anstehenden Deutschen Meisterschaft im Crosstriathlon in Schalkenmehren deutlich zurück. Also war der Plan den tollen und bestens organisierten Wettkampf auf wirklich super schönen Strecken zu genießen und dann sehen was am Ende rauskommt und ich freute mich drauf.
Das Schwimmen im Schalkenmehrener Maar verlief in der ersten Runde ganz gut, endlich hatte ich mal eine Gruppe gefunden. Aber irgendwie war sie nach dem Landgang weg, also schwamm ich, wie schon so oft diese Saison, alleine hinter her. Als ich in der Wechselzone ankam stellte ich dann allerdings überraschender und erfreulicher Weise zugleich fest, dass die Räder der anderen Mädels meiner AK noch da waren. Diese Tatsache hat mich offenbar so geschockt/verwirrt, dass ich vergessen habe wie man die Socken vernünftig anzieht. In der Zeit waren die anderen Mädels längst da und ich hatte die womöglich einzigartige Chance mal als erste meiner AK auf die Radstrecke gehen zu können vermasselt. Ich startete als zweite, die dritte allerdings schon im Nacken. Kurzzeitig konnte ich die Führungsposition wieder für mich behaupten. Jedoch dauerte es nicht lange bis die „dritte“ an mir vorbei geflogen kam. Dem Tempo hätte ich auch, wenn ich gewollt hätte nicht folgen können. Nicht gewollt, weil ich irgendwie den Wettkampfschalter nicht so richtig gefunden hatte und mich gefühlt bei einer schönen Trainingsausfahrt in wundervoller Umgebung befand. Oder hatte ich etwa die Taktik meines Trainers am Anfang eher zu langsam zu fahren und nicht wie Teufel los zu knallen schon so verinnerlicht ;)? Wie auch immer es sollte sich auszahlen. Nach der ersten von zwei Radrunden noch mit 40 Sekunden hinter der Führenden liegend, konnte ich sie tatsächlich in der zweiten Runde einholen, überholen und einen relativ komfortablen Vorsprung herausfahren. Dies weckte dann doch den Wettkampfgeist in mir und ich wollte mir den ersten Platz nicht mehr nehmen lassen. So gab ich auf der Laufstrecke dann noch ein wenig Gas und konnte letztendlich mit 5 Minuten Vorsprung und als Deutsche Meisterin meiner AK ins Ziel laufen. Das war ein toller Ausflug ins Crossgeschehen, was ab Ende September noch ein wenig mehr werden wird. Darauf freue ich mich jetzt schon riesig. Zuvor stehen
allerdings noch zwei schöne Rennen auf Straße an.